Artenschutz Juchtenkäfer

Artenschutz Juchtenkäfer Phase 2

Wohnt der Juchtenkäfer in Ihrem Obstgarten?

Naturinteressierte in den Gemeinden Gleinstätten, St. Martin im Sulmtal, Groß St. Florian und St. Andrä-Höch sind eingeladen, bei einem Naturschutzprojekt mitzumachen. Dabei geht es um einen sehr seltenen Käfer, der in alten Obstbäumen lebt.

Der Juchtenkäfer ist ein großer, schwarzer Rosenkäfer. Er wohnt in alten Obstbäumen, die Höhlen mit Baumerde aufweisen, ohne die Bäume zu schädigen. Er ist eine „Vorzeigeart“ des Naturschutzes für die wichtigen und artenreichen Streuobstwiesen. Vom Schutz seiner Lebensräume profitieren viele andere Lebewesen.

Die meisten steirischen Nachweise gibt es im Gebiet zwischen Laßnitz- und Sulmtal. Interessierte können sich für einen Betriebsbesuch anmelden (siehe unten). Es wird ein Termin vereinbart, an dem gemeinsam nach von der Art besiedelten Bäumen gesucht wird. Dabei ist sogar ein Spürhund im Einsatz. Für jeden Baum mit Nachweis der Art ist es möglich, die Baumprämie (€ 200,00, Baum muss 10 Jahren stehen bleiben, Vertragspartner Land Steiermark) zu bekommen. Zudem stehen kostenfrei Hochstamm-Obstbäume für Nachpflanzungen zur Verfügung.

 

Anmeldung:

Firma Ökoteam, Graz

Tel: 0316/351650, oder Mail: office@oekoteam.at oder website: www.juchtenkaefer.at, auch www.osmoderma.at

Artenschutz Juchtenkäfer Phase 1

Artenschutzprojekt Juchtenkäfer – machen Sie mit!
Usere ForscherInnen und Spürhund Juma kommen zu Ihnen – finden wir diesen Käfergiganten in ihrem Obstgarten? Melden Sie sich an!
Juchtenkäfer-Hotline ÖKOTEAM: 0316/351650, office@oekoteam.at
Seit Jänner 2016 gibt es das „Artenschutzprojekt Juchtenkäfer“ im Bezirk Leibnitz. BesitzerInnen alter, hohler Obstbäume – die Interesse an Naturvielfalt haben – sind eingeladen, sich zu melden. Vielleicht wohnt der seltene Käfer bei Ihnen und Ihr Obstgarten wird als schönster „Juchtenkäfer-Lebensraum“ vom Naturpark Südsteiermark prämiert.

Sie melden sich an, wir kommen zu Ihnen.
Und wir haben eine Angebot: Auf freiwilliger Basis können StreuobstwiesenbewirtschafterInnen bei Vertragsnaturschutzmaßnahmen (Baumprämie) einsteigen. Gerne beraten wir Sie und machen Ihnen einen Vorschlag.

Projektteam: Land Steiermark, Gebietsbetreuerin Mag. Andrea Bund; Naturpark Südsteiermark, Dr. Gabriele Sauseng (Spürhund, Osmodog), ÖKOTEAM – Institut für Tierökologie und Naturraumplanung, Österreichische Entomologische Gesellschaft (ÖEG)

Warum ein Artenschutzprojekt Juchtenkäfer?
Der Juchtenkäfer ist eine so genannte prioritäre Art der Europäischen Naturschutzrichtlinie. Er ist ein Aushängeschild für eine Lebensgemeinschaft vieler seltener Arten, die in alten Laubbäumen leben. Bei den Bemühungen zum Schutz dieser Arten ist es wesentlich, große zusammenhängende Bestände mit möglichst vielen Höhlenbäumen zu erhalten. Für die Erhaltung und Neupflanzung gibt es auch finanzielle Unterstützung in Form von Naturschutzförderungen. Das hilft sämtlichen holzbewohnenden Arten und somit mehreren tausend Vertretern der heimischen Naturvielfalt. Wir wollen im Naturpark Südsteiermark und Umgebung möglichst viele Obstgarten-BesitzerInnen über diese Möglichkeiten informieren.

Der Juchtenkäfer – ein Käfergigant
Der Juchtenkäfer, mit dem wissenschaftlichen Namen Osmoderma eremita, gehört mit bis zu 4 cm Körpergröße zu den Riesen unter den heimischen Insekten. Er zählt zur Familie der Blatthornkäfer und ist damit ein Verwandter der Rosenkäfer, Mistkäfer, Mondhornkäfer sowie Mai- und Junikäfer. Die Art lebte in Altbäumen mit Höhlungen voll mit Mulm (Baumerde). Hier spielt sich praktisch sein ganzes Leben ab. Der erwachsene Käfer lebt nur wenige Wochen im Sommer und nimmt keine Nahrung auf. Nur wenige der geschlüpften Käfer kommen überhaupt aus den Höhlungen ans Tageslicht. Das ganze Leben spielt sich somit im bzw. am Baum ab, deshalb auch seine zweiter Name „Eremit“ = Einsiedler. Der Name Juchtenkäfer kommt von den leicht nach Juchtenleder riechenden Käfern. Juchten ist das Leder aus der Haut von Kälbern und Rindern.
In der Steiermark lebt der Juchtenkäfer in erster Linie im Gebiet des Naturparks Südsteiermark und hier in alten Streuobstwiesen. Auch Parks und Alleen mit alten Bäumen werden besiedelt.

Gefährdung und Schutz des Juchtenkäfers
Nachdem seine ursprünglichen Lebensräume, das sind natürliche Auen entlang von Flüssen mit viel Totholz, praktisch nicht mehr vorhanden sind, lebt er ersatzweise in alten Streuobstbäumen oder in Alleebäumen. Hauptgefährdungsursache heute ist die Rodung der alten Baumriesen und der Streuobstwiesen. In Österreich gilt der Juchtenkäfer als stark gefährdete, in manchen Bundesländern als vom Aussterben bedrohte Art.

Wie finde ich den Juchtenkäfer?
Der Käfer ist zwar groß und mit nur wenigen nah verwandten Rosenkäfern zu verwechseln, sehen kann man ihn aber nur sehr selten. So müssen ForscherInnen mit Schöpfern oder einem Sauggerät vorsichtig die Baumerde in Höhlen im Inneren der Bäume durchsuchen. Ist der Käfer da, verrät in zuerst meistens sein typischer Kot, das sind große Kotpellets. Sie kann man am Fuß von besiedelten Bäumen oft in Massen finden. Auch seine großen Larven (Engerlinge) sind für Kenner von anderen Arten zu unterscheiden.
„Sensation“: Eine Besonderheit ist das Aufspüren von Juchtenkäfern mit speziell trainierten Spürhunden („Osmodog“), die auch schon im Naturpark Südsteiermark im Einsatz sind.

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