Moderne Photovoltaikanlagen können mehr sein als reine Energieerzeuger. In der Südsteiermark in der Gemeinde Gabersdorf wird über eine LEADER Südsteiermark Förderungen über den Naturpark Südsteiermark mit der KLAR! Schwarzautal-Gabersdorf eine so gestaltet, dass sie zugleich eine wertvolle ökologische Funktionen übernehmen kann. Denn besonders als sogenannte Trittsteinbiotope können PV-Flächen einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten. Durch gezielte naturnahe Gestaltung entstehen kleine, vernetzte Lebensräume, die Pflanzen und Tieren helfen, sich zwischen größeren Lebensräumen zu bewegen und dauerhaft zu bestehen.
Blühflächen für Insekten
Eine wesentliche Maßnahme ist die Anlage artenreicher Blühflächen unter und zwischen den Modulen. Diese Bereiche bieten Nahrung für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und zahlreiche weitere Insekten. Die geschützte Lage unter den Modulen verhindert extreme Austrocknung, während offene Bereiche sonnige Bedingungen für wärmeliebende Arten schaffen. Wird auf häufiges Mähen verzichtet, entsteht eine vielfältige, strukturreiche Wiese, die das ganze Jahr über Lebensraum bietet.
Trockenhügeln und -mauern
Ergänzend dazu können Trockenhügel errichtet werden. Diese aus Sand, Schotter und Steinen aufgebauten Mikrohabitate erwärmen sich schnell, sind nährstoffarm und werden besonders von bodennistenden Wildbienen, Reptilien oder speziellen Pflanzen bevorzugt. Sie schaffen wichtige Kontraste zur umgebenden Vegetation und erhöhen die ökologische Vielfalt auf kleinem Raum.
Auch Trockenmauern tragen erheblich zu einer lebendigen PV-Fläche bei. Sie bieten Spalten und Hohlräume, die als Unterschlupf für Eidechsen, Spinnen, Kleinsäuger oder Insekten dienen. Die Steine speichern Wärme und schaffen so ideale Bedingungen für thermophile Tiere. Gleichzeitig ermöglichen sie das Wachstum wärmeliebender Pflanzen, die an karge Standorte angepasst sind.
Totholz und Hecken
Ein weiteres Element ist das Totholz, das oft zu Unrecht als „Abfall“ betrachtet wird. Als liegende Stämme, Äste oder Wurzelstöcke wird es zu einem Hotspot für Käferlarven, Pilze, Moose und Kleinsäuger. Viele Wildbienenarten nutzen vorhandene Fraßgänge zum Nisten, während Vögel und Igel darin Schutz finden. Totholz trägt somit wesentlich zur Förderung unterschiedlicher Artengruppen bei.
Abgerundet wird das ökologische Konzept durch Hecken und Gehölzstreifen entlang der Anlagenränder. Sie dienen als Windschutz, Nahrungsquelle, Brutplatz und wichtiger Korridor zwischen verschiedenen Lebensräumen. Besonders heimische Straucharten wie Schlehe, Heckenrose oder Weißdorn bieten ein breites Angebot für Vögel und Insekten.
Durch die Kombination dieser Elemente kann eine Photovoltaikanlage zu einem wertvollen Bestandteil eines Biotopverbundes werden. Sie zeigt eindrucksvoll, dass Energiewende und Naturschutz nicht im Widerspruch stehen müssen – im Gegenteil: Richtig gestaltet, können PV-Anlagen einen wichtigen Beitrag für Artenvielfalt, Klimaschutz und eine lebendige Kulturlandschaft leisten.








