INSEKTEN.LEBEN


Insekten zum Leben zu verhelfen, statt nur über das Insektensterben zu reden, haben sich der Naturpark Südsteiermark und vier weitere Regionen in Österreich zum Ziel gesetzt, denn dringender denn je brauchen Insekten mehr geeignete Lebensräume in unserer Landschaft.  In einem großen, dreijährigen Pilotprojekt sollen dabei möglichst viele Menschen – vom Balkonkistenbesitzer bis zur Bäuerin – motiviert werden, sich an konkreten Aktivitäten zu beteiligen.

Insekten bilden die weltweit artenreichste Tiergruppe. Über 37.000 Insektenarten wurden bisher in Österreich entdeckt, viele Arten sind noch unerforscht. Neben den bekannten Bienen und Schmetterlingen gibt es eine Vielzahl von Käfern, Zikaden, Wanzen, Heuschrecken, Netzflüglern, Steinfliegen und anderen wenig bekannten Gruppen. Gemeinsam ist ihnen allen, dass ihre Populationen stark geschrumpft sind und immer mehr vom Aussterben bedroht sind. Wie die Bestäuber erbringen diese Arten wichtige Funktionen im Ökosystem. Der Dungkäfer etwa dreht kleine Kugeln aus Kot und vergräbt sie als Nahrung für seine Larven. Damit sorgt er dafür, dass sich auf Weiden Parasiten nicht ausbreiten können und das Gras für die Haustiere schmackhaft bleibt. Forscher haben berechnet, dass diese Arbeit der Dungkäfer in den USA jährlich 380 Millionen Dollar Nutzen bringt.

Die Lebensweisen der Insekten sind sehr vielfältig. Blüten sind dabei ein allseits bekannter wichtiger Aspekt. Weniger bekannt ist, dass viele Arten auch hohle Halme von überständigen Kräutern und Gräsern dringend benötigen. Heuschrecken legen in diese Halme ihre Eier, wo diese bis zum Schlüpfen der Larven in Ruhe überdauern können, um sich dann voll zu entwickeln. „Dafür braucht es an möglichst vielen Ecken und Enden Bereiche, die kaum gemäht werden. Auch wenn diese vielleicht schlampig aussehen, für die Natur sind sie ordentlich“, meint Projektleiter Wolfgang Suske vom Verein thema:natur.

In dem vom Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus und der Europäischen Union geförderten Projekt „Insekten-Leben!“ arbeiten in den nächsten Jahren 25 Partnerinnen und Partner aus 5 Partnerregionen in ganz Österreich für den Schutz der Insektenvielfalt zusammen.

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