Photovoltaik trifft Artenvielfalt

Vernetzt denken – nachhaltig handeln

Photovoltaik trifft Artenvielfalt

Die aktuelle Ausgabe des „Grünen Tischs“ zeigte, wie Energiewende und Naturschutz Hand in Hand gehen können.
Der Naturpark Südsteiermark und das Biotopverbund-Management Südweststeiermark luden erneut gemeinsam mit Bezirksjägermeister Wolfgang Neubauer zu einem besonderen Vernetzungsformat ein. Beim „Grünen Tisch“ stand diesmal die Besichtigung einer Photovoltaikanlage in Gabersdorf im Mittelpunkt – eine Anlage, die beispielhaft zeigt, wie erneuerbare Energiegewinnung mit echten Mehrwerten für die Biodiversität verbunden werden kann.

Vernetzt denken – nachhaltig handeln

 „Der Grüne Tisch ist für uns ein Ort, an dem wir unterschiedliche Perspektiven zusammenbringen“, betonte Bezirksjägermeister und Bezirksnaturschutzbeauftragter Wolfgang Neubauer zum Auftakt: „Nur wenn alle Interessensgruppen, die mit der Natur und in der Natur arbeiten, miteinander reden, kann eine Landschaft entstehen, die sowohl produktiv als auch ökologisch wertvoll ist.“

Aktuell werden Maßnahmen für mehr Artenvielfalt rund um eine Photovoltaikanlage in der Gemeinde Gabersdorf über LEADER Südsteiermark und in Kooperation mit dem Naturpark Südsteiermark sowie der KLAR! Schwarzautal–Gabersdorf gefördert. Einige Flächen zwischen und unter den Modulen werden gezielt naturnah gestaltet, sodass ein sogenanntes Trittsteinbiotop entsteht – ein kleines, aber entscheidendes Bindeglied zwischen größeren Lebensräumen.

„Wenn wir Klimawandelanpassung ernst nehmen, müssen wir Energieprojekte so planen, dass sie der Landschaft etwas zurückgeben“, erklärte Daniela Kürschner, KLAR! Managerin: „Diese Anlage zeigt, wie einfach es möglich ist, erneuerbare Stromproduktion mit konkreten Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt zu verbinden.“

Blühflächen, Trockenhügel oder Hecken

 Ein zentraler Baustein ist die Anlage artenreicher Blühflächen. Diese bieten Nektar und Pollen für Wildbienen, Schmetterlinge und zahlreiche andere Insekten. Durch die Mischung aus beschatteten und sonnigen Bereichen entstehen abwechslungsreiche Lebensräume – besonders wertvoll in einer von Monokulturen geprägten Agrarlandschaft.

„Wir schaffen hier Strukturen, die in der intensiv genutzten Kulturlandschaft oft verloren gegangen sind“, unterstrich Matthias Rode, Leiter des Naturpark Südsteiermark. „Gerade die Kombination von Energieerzeugung und Biodiversität ist ein wichtiges Signal, wie wir in Klimawandelanpassungsregionen und im Naturpark Südsteiermark künftig denken können.“

Ergänzend erhöhen Trockensteinmauern und Lesesteinhaufen die ökologische Vielfalt: Sie bieten Spalten, Hohlräume und wärmespeichernde Strukturen, die von Eidechsen, Insekten, Kleinsäugern und Pflanzen genutzt werden. Hecken und Gehölzstreifen entlang der Anlagenränder ergänzen das Ensemble: Sie dienen als Nistplatz, Nahrungsquelle und Wanderkorridor für zahlreiche Tierarten.  „Das Projekt in Gabersdorf zeigt eindrucksvoll, wie moderne Energieinfrastruktur Teil eines Biotopverbundes werden kann.“, ist Katharina Scheibenhoffer, Biotopverbund-Managerin der Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH überzeugt. Durch sorgfältige Planung entstehen Lebensräume, die Tiere und Pflanzen nutzen können und gleichzeitig klimafreundlicher Strom erzeugt wird.

Intensiver Austausch und Begeisterung bei allen Teilnehmenden

Beim Grünen Tisch konnten sich alle Teilnehmenden ausführlich über die laufenden Projekte und vielfältigen Umsetzungsmöglichkeiten informieren und ihre Erfahrungen teilen. Der offene Dialog und die innovativen Ansätze in Gabersdorf fanden großen Anklang und begeisterten die Vertreter*innen aus Naturschutz, Land-, Jagd- und Wasserwirtschaft sowie Klima- und Energiebranche gleichermaßen. Die gelungene Kombination von Photovoltaik und Biodiversität setzt weitere Impulse für eine nachhaltige Entwicklung in der Südweststeiermark.

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