Green Deal Naturparkspezialitäten Südsteiermark

Die Qualitätsmarke der Naturpark Spezialitäten Südsteiermark (NuP-Spez) repräsentiert in der Südsteiermark die Grundessenz für eine ökologisch sowie ökonomisch nachhaltig erfolgreiche Entwicklung in der Region. Mit seinen 19 Betrieben und den selbst produzierten Produkten spiegelt der Verein NuP-Spez die Vielfalt der heimischen Kulturlandschaft und damit den Schwerpunkt der regionalen wirtschaftlichen und touristischen Ausrichtung. Der Klimawandel und damit eingehende Veränderungen auf die Kulturlandschaft und Biodiversität (Extremwetterereignisse, Dürre, Spätfrost) wirken sich sehr auf die verschiedenen Bewirtschaftungsformen (Ackerbau, Weinbau, Gemüseanbau, Obstbau, Tierhaltung) aus. Für den Naturpark Südsteiermark ist ein zukünftig intakter und vielfältiger Naturraum besonders wichtig. Deshalb reagieren die NuP-Spez darauf und setzen in einem aktuellen LEADER-Pilotprojekt als Modellbetriebe für die Südsteiermark Schwerpunkte aus dem europäischen Green Deal um: für einen gesunden Boden und Biodiversität, energieeffiziente Wirtschaftsweise, gesundes Essen und zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte bringen die österreichische Landwirtschaft in immer schwierigere Bedingungen. Oftmals sind die für die Kulturlandschaft so wichtigen kleinstrukturierten Betriebe in ihrer Existenz bedroht. Deshalb müssen neue Perspektiven und zusätzliche Erwerbsquellen für Betriebe aufgezeigt werden, um deren Bestand auch in Zukunft zu sichern. Die Südsteiermark ist seit jeher eine Region mit innovativen kulinarischen Produkten.

Auf Europäischer Ebene verfolgt die Europäische Kommission mit dem „Green Deal” das Ziel, bis 2050 keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freizusetzen. Damit soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Die Neuausrichtung des Agrarsektors wird über die „Farm to Fork”-Strategie verfolgt und steht in enger Verbindung mit der „Biodiversitätsstrategie 2030″ der Kommission. Der Green Deal Plan zeigt auf, welche Maßnahmen erforderlich sind und wie diese umgesetzt werden können. Um eine erfolgreiche Zielerreichung herbeizuführen, müssen die Staaten, die Länder und die Regionen mit zukunftsweisenden Projekten an die Umsetzung herangehen. Sehr oft wirken diese Ziele sehr abstrakt und lebensfern. Bei genauer Bertachtung wird jedoch klar, dass jede*r Bürger*in etwas dazu beitragen kann und muss.

Die NuP-Spez wollen Aspekte des Green Deals in ihre eigene wirtschaftliche Entwicklung als Vorzeigebetriebe des Naturpark Südsteiermark integrieren, um dadurch selbst einen Teil im Kampf gegen die Klimakrise beizusteuern. Auch von den Kunden wird immer eine nachhaltige Lebensmittelproduktion und touristisches Angebot verlangt – das bedeutet auch eine zum Teil Neuausrichtung in der Vermarktung. Um die Betriebe im Naturpark zu stärken braucht es zwischen ihnen Wissenstransfer und Vernetzung. Andererseits ist den Betrieben des Vereins eine möglichst biodiversitätsunterstützende Arbeit und Bewusstseinsbildung für den Natur- und Klimaschutz ein großes Anliegen. Es soll zur weiteren Verbreitung und Umsetzung der Vision des Naturparks und zum Aufzeigen der hier nachhaltig erzeugten Qualitätsprodukte und heimischer Lebensmittel kommen.

 

Durch die Umsetzung des Projekts soll für landwirtschaftliche Betriebe über den Verein eine Netzwerkplattform entstehen. Knowhow Austausch und gemeinsame Weiterbildungen (Klimabündnis Workshops) sind ebenso Teil der Aktivitäten wie die Höherqualifizierung von Verkaufspersonal und eine biologische Begleiterhebung, um versteckte Potentiale der beteiligten Betriebe im Bereich Erhalt der Artenvielfalt und Nachhaltigkeit aufzuzeigen.

 

Arbeitspaket 1: Nachhaltige Naturparkspezialitäten

  • Klimafit in die Zukunft: In diesem Arbeitspaket beziehen sich die NuP-Spez vor allem auf den Kerninhalt des Green Deals, nämlich die Treibhausgase zu reduzieren. Dazu wurden die Betriebe durch Klimabündnis Steiermark einem Klimacheck unterzogen, der sämtliche Bereiche des Hofes durchleuchtet und Verbesserungsvorschläge erarbeitet. In Abstimmung mit dem Betrieb wird ein Maßnahmenkatalog ausgearbeitet und fixiert – ebenfalls gemeinsam – ein individuelles Klimaschutz-Ziel. Die im Maßnahmenkatalog vereinbarten Aufgaben werden kontinuierlich umgesetzt.
  • Ökonomisch enkeltaugliche Zukunft: Unternehmen haben aktuell mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Ziel muss es sein, auch hinsichtlich generationenübergreifender Veränderungen eine ökonomisch nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. In einem Workshop werden die Themen demografischer Herausforderungen wie zum Beispiel in der Digitalisierung erläutert. Einen eigenen Programmpunkt hat das Thema „Frauen in der Betriebsführung“ eingenommen.
  • Ökologisch nachhaltige Zukunft: Die Auswirkungen des Klimawandel auf Betriebe Hilfestellung bei Klimawandelanpassung werden in einem Workshop erklärt und Lösungsoptionen angeboten.

Arbeitspaket 2: Biodiversität durch Naturparkspezialitäten

Um dem Biodiversitätsverlust entgegenzusteuern, werden artenreiche, den unterschiedlichen Betriebsstandorten angepasste naturnahe Blumenwiesen, Bewässerungsteiche oder regionale Wildhecken angelegt. Gemeinsam mit einer Expert*in konnten in öffentlichen Kursen auch interessierte Bürger*innen kostenlos daran teilnehmen. Um den NuP-Spez, aber auch anderen Flächenbesitzern, weitere biodiversitätserhaltende Maßnahmen näher zu bringen wird von einem Ökologen ein Maßnahmenkatalog für die verschiedenen Höfe erarbeitet.

Arbeitspaket 3: „Farm to Fork“ – Vom Hof auf den Teller

Die „Farm to Fork“-Strategie umfasst ein breites Bündel an Maßnahmen und Zielen entlang der gesamten Lebensmittelkette. Einbezogen werden alle Akteur*innen von den Produzent*innen bis hin zu den Konsument*innen. Wesentlich wird sein die bereits nachhaltige Produktionsweise der NuP-Spez Betriebe sichtbar zu machen, den Wert regionaler Produkte hinsichtlich Klimawandelanpassung und Biodiversitätserhalt zu betonen. Marketingschulungen sollen den Betrieben den Umgang mit neuen Medien erleichtern, Austausch und Veranstaltungen sollen zu mehr Bewusstsein und Verantwortung in der Bevölkerung und damit bei den potenziellen Kund*innen führen.

 

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